„Tipps zur Gesundheitsvorsorge“
Herr Prof. Dr. Wahle, was ist Ihrer Meinung nach die Ursache für den Anstieg von Zivilisationskrankheiten?
- Zunächst einmal ist das steigende Gesundheitsbewusstsein der Deutschen eine erfreuliche Entwicklung. Wie dies mit einer weiteren Zunahme der Zivilisationskrankheiten zusammenhängt, hat verschiedene Ursachen: Der Alltag - vor allem in der westlichen Welt - wird immer schnelllebiger und hektischer. So steigt oft auch das Stresslevel, das einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Die Ernährung spielt in diesem Zusammenhang ebenso eine bedeutende Rolle. Der tägliche und zunehmende Verzehr von tierischen Lebensmitteln, fettiger Nahrung, Weißmehlprodukten und Zucker fördert natürlich das Risiko, an Adipositas oder Diabetes mellitus zu erkranken.
Was kann man im Alltag aktiv für seine Gesundheit tun?
- Wichtig für die eigene Gesundheit ist vor allem ein starkes Immunsystem. Dies kann jeder durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützen. Das Vermeiden von Genussgiften wie Alkohol und Zigaretten sowie eine Verringerung des Stressempfindens ist von großer Bedeutung. Ausreichend Bewegung und frische Luft - und sei es nur ein täglicher Spaziergang - stärken zusätzlich die Abwehrkräfte. Um sich vor Krankheitserregern zu schützen, sollte man besonders auf die Hygiene achten. So ist es ratsam, sich regelmäßig gründlich die Hände zu waschen bzw. zu desinfizieren. Gegen Infektionskrankheiten wie Grippe oder Masern gibt es auch zuverlässige Schutzimpfungen. Zusätzlich sollten die allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden.
Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es?
- Neben den verschiedenen Krebsvorsorgeuntersuchungen gibt es beispielsweise den Check-up 35, der zur Früherkennung von Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreis- oder Nierenerkrankungen dient. Dieser kann alle zwei Jahre ab dem 35. Lebensjahr wahrgenommen werden und wird von den Krankenkassen übernommen. Zur Vorsorge gehören auch die Überprüfung des Impfpasses und die Auffrischung notwendiger Impfungen wie beispielsweise gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten oder Masern.
Wieso kommt es in Deutschland immer noch zu großen Krankheitsausbrüchen wie beispielsweise den Masern Anfang 2015?
- Die Durchimpfungsraten bei Erwachsenen sind in Deutschland immer noch zu gering. Gegen Masern haben vor allem die nach 1970 geborenen Erwachsenen Impflücken. Eine aktuelle Umfrage2 hat ergeben, dass sich weniger als die Hälfte der deutschen Frauen und Männer zum Schutz gegen Infektionskrankheiten impfen lässt. Über neun Prozent der Befragten wissen nicht, wo ihr Impfpass liegt und nur 39 Prozent lassen ihre Impfungen regelmäßig auffrischen. Deshalb empfehle ich dringend, den Impfstatus überprüfen zu lassen und sich gegen die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Infektionskrankheiten impfen zu lassen.
1 Robert Koch-Institut 2015, Studie GEDA 2012, Erhebung 2012–2013.
2 Bei der Umfrage von GlaxoSmithKline mit TOMORROW FOCUS MEDIA wurden insgesamt 792 Teilnehmer im Alter zwischen 25 und 50 Jahren im September 2015 im FORAG Opinion Pool zu ihrem Gesundheitsbewusstsein gefragt
Quelle: BORCHERT & SCHRADER public relations GmbH,
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